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Hamburg-Harburg, 21. Mai 2005

Nachricht von:
Christian Worch


Liebe Kameradinnen und Kameraden,
statt eigenen Aktionsberichts heute mal ein Bericht aus "Indymedia" über die eher ruhigen Ereignisse vom Vormittag bzw. Mittag in Hamburg-Harburg:

Antifa-Demonstration in HH-Harburg

von Rikki Schamono - 21.05.2005 18:22
Bild Die angemeldete Antifademonstration in Hamburg-Harburg wurde durch das kurzfristige Durchführen einer Nazi-Kundgebung von Christian Worch spontan zu einer Gegenaktion umgewandelt. Nachdem der Termin für die heutige Antifademo bereits lange feststand und angemeldet war, berichtete die Lokalzeitung "Harburger Anzeigen und Nachrichten" gestern plötzlich von einem gleichzeitig angemeldeten Treffpunkt der Nazis um Alexander Hohensee und Christian Worch. Diese Provokation der Faschisten im Harburger Bereich zeigt deutlich, wie wichtig es für die Antifaarbeit dort ist, in die Offensive zu gehen. Dieses war bereits die vierte offizielle Naziveranstaltung in diesem Jahr in Harburg.
Die Polizei versagte Worch den angemeldeten Platz direkt an der Demoroute, die durch Harburg zu dem Ortsteil Wilstorf führen sollte, wo sich in den letzten Jahren eine stärkere braune Szene etabliert hat. Stattdessen gab man Worch den Harburger Rathausplatz, den die Polizei relativ einfach mit Gittern absperren konnte.
Die spontane Gegenkundgebung der Antifa begann um 9:30h vor dem ehemaligen McDonald's (dem ersten in Deutschland - wen's interessiert) am Sand, wobei zu dieser Zeit jedoch nur ein paar verschlafene Gestalten auftauchten. Die Polizei ging diesmal auf Nummer sicher um nicht wieder Szenen wie vom 5.2.05 erklären zu müssen, wo ein paar jämmerliche Nazifiguren auf dem Herbert-Wehner-Platz alle Augenblicke ihr "Infomaterial" wieder einsammeln mussten. Heute standen von Beginn an mehrere Hundertschaften und mindestens vier Wasserwerfer bereit. Um 10:50h bewegte sich ein eher mauer Demozug vom Sand zu dem ursprünglichen Auftaktort (H.-W.-Platz), wo eine Zwischenkundgebung stattfand und die Anzahl der Demonstranten auf immerhin 100-120 wuchs. Die Nazis zählten gegen 10:30h zwischen 80 und 100 Deppen. Nach der Kundgebung ging es auf dem Harburger Ring quasi einmal um den Rathausplatz mit den Nazis. Die Polizei lief dauerhaft mindestens auf einer Seite lockeres Spalier, für Hamburg aber eher lasche Zustände.
Auch gab es endlich einmal wieder Seitentranspis auf einer linken Demo. An drei Stellen wurden die Nazis dann mit ihnen weniger gutmeinenden Sprüchen und Parolen bedacht, wirklich an das Geschehen heran kam die Demo allerdings nicht. Nach der einen Runde lief die Demo dann zurück zum Anfangskundgebungsort um dort nach einem weiteren Redebeitrag, der besonders die Zusammenhänge zwischen Kapitalismus und Faschismus behandelte, beendet. Die wenigen Leute die da waren, verstreuten sich recht schnell, und als mensch wieder am Käfiggitter der Nazis stand, machten die sich auch schon auf den Weg, abzuhauen.

Hoffentlich war das heute ein Ausrutscher und diverse Spaltungsversuche (http://de.indymedia.org/2005/05/117296.shtml) unterbleiben in nächster Zeit. Harburg muss endlich als potentiell gefährliches Nazipflaster registriert werden. Da ist es egal, ob bei der Demoorganisation die Jusos mit dabei sind oder sonst wer. Einig gegen Nazis!

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